Armenien / 2006 & 2007


Auf den Spuren Heinrich Theodor Wehles im Kaukasus
on the trail of Heinrich Theodor Wehle in the Caucasus


pencil on paper / between 31 x 23 and 59 x 41 cm


Heinrich Theodor Wehle (1778 - 1805) war in der Region Sachsen und Sachsen-Anhalt als Landschaftsmaler, Zeichner und Radierer tätig. 1802 reiste er mit einer Expedition des Zaren durch den Kaukasus.

2006 schrieb die Kunststiftung des Landes Sachsen- Anhalt zusammen mit der Stiftung für das sorbische Volk ein zweimonatiges Reisestipendium für zwei Künstler:innen in Armenien aus.

Ein ortskundiger Dolmetscher und Reiseführer brachte uns an genau die Orte, an denen Wehle 200 Jahre zuvor seine Zeichnungen von Karawansereien, Wasserfällen und Schluchten anfertigte. Wehles Idyllen waren meist leicht wiederzuerkennen, auch wenn die Zeit und mit ihr der gesellschaftliche Fortschritt da und dort eine Leuchtreklame, eine Seilbahn für Arbeiter oder schlichtweg Teerstraßen hinzugefügt hatten.

In Armenien muß man nur irgendwo seinen Finger in die Erde bohren und schon findet man eine Tonscherbe, eine Speerspitze oder einen Haufen Bärenkot, während einem der Geruch von Grillfleisch in die Nase weht und weiter oben an der Landstraße eine Gastanktstelle explodiert. Dann fährt ein Truck aus dem Iran an einem vorbei oder ein Maschrut-Taxi aus Tblissi und man wird von einem goldzähnigen Dörfler zu einem Maulbeerschnaps eingeladen während einem erklärt wird, daß in Armenien nicht nur das Rad erfunden wurde sondern auch das Fladenbrot, die Schrift und überhaupt alles was die Menschheit ausmacht. Und daß ihre Kirchen und Kreuzsteine die schönsten seien. Und zusammengehalten wird alles durch die Familie.

english:

Heinrich Theodor Wehle (1778 - 1805) was a Landscape painter, draftsman and etcher in the region of Saxony and Saxony-Anhalt. He traveled through the Caucasus with an expedition of the tsar.

In 2006 the Art Foundation of the State of Saxony- Anhalt together with the Foundation for Sorbian Peoples offered a two-month travel grant for two Artists in Armenia.

A local interpreter and guide took us to exactly the places where Wehle did his drawings of caravanserais, waterfalls and gulches 200 years earlier. Wehles idylls were mostly easy to recognize, even if time and social progress added a neon sign, a cable car for workers or just tar roads her and there.

In Armenia you just have to put your finger somewhere into the earth and you will find pottery, a spearhead or a heap of bear droppings, while one catches the whiff of grilled meat and further up the country road a gas station explodes.Then a truck from Iran passes by or a Mazhrut Taxi from Tblissi boogies down the dirt road and a gold-toothed villager invites you to a mulberry schnapps while one is told that not only the wheel was invented in Armenia but also the flatbread, the scriptures and everything ekse that shapes mankind.And that their churches and cross stones are the most beautiful. And everything is held together through family ties.